Transparenz-Erklärung von 2022

1. Aktivität nach innen gerichtet/Selbsthilfe: „Der Austausch in der Gruppe ist die Basis zur Genesung“

Für einen hochsensiblen Menschen, der ein gutes und erfülltes Leben führen will, genügt es nicht, sich einfach abzulenken, Medikamente zu schlucken oder sich in Abgrenzung zu üben. Eine HSP (hochsensible Person)  braucht eine praktische Anleitung, in der die eigene Empfindsamkeit zum Ausdruck kommen und er seine individuellen Talente schrittweise entwickeln darf.

Die regelmäßig stattfindenden Meetings bieten dafür einen geschützten Rahmen. Niemand muss etwas sagen, wird kritisiert oder bewertet. Es geht nicht um gegenseitige Beratung, sondern darum, durch Zuhören und Darstellung der eigenen Lage neue Sichtweisen zu entwickeln und dadurch zu genesen. Das Programm besteht lediglich aus Empfehlungen, deren Einhaltung für die Teilnahme keine zwingende Voraussetzung ist. Einzige Voraussetzung für die Zugehörigkeit ist der aufrichtige Wunsch, mit selbst- und fremdschädigendem Verhalten aufzuhören. Jeder nimmt das für sich mit, was ihm hilft, alles andere lässt er dort; ganz nach dem Motto: „Wen ich hier sehe, was ich hier höre, wenn ich gehe: ich lasse es hier!“

Austausch, Aufklärung und die Unterstützung bei der Neugründung von SAG7-Gruppen sind unser Ziel. Wir fühlen uns verantwortlich, dass, wenn irgendjemand irgendwo um Hilfe ruft, die Hände der Anonyme Hochsensible ausgestreckt sind.

Vor allem die schwierige Zeit unter den strengen Regelungen für Treffen in der Covid Zeit zeigte uns, wie viel Bedarf zum Austausch vorhanden ist und somit forcieren wir die Beibehaltung den Ausbau der digitalen Treffen ebenso, wie den Ausbau der analogen Meetings.

Die Schritte zur Umsetzung sind:

  • eine transparente Homepage: sie ist der Grundstein von Information und braucht ständige Bewegung.
  • die Finanzierung der Angebote durch Förderungen sowie eine transparente Finanzgebarung
  • Ausbau der Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit als bundesweite themenbezogene Selbsthilfe- und Patientenorganisation.

Ziel ist es, die prägenden Selbsterfahrungen aller Mitglieder, von denen leider auch manche ihre persönlichen Leistungsgrenzen überschritten haben, durch Einbeziehung von Experten für eine effektive und zielgerichtete Entwicklung zu nutzen. Das Programm der Anonyme Hochsensible ist kein Ersatz für professionelle Therapien, sondern kann nur eine ergänzende Unterstützung für Gekränkte sowie eine sinnvolle und zweckmäßige Möglichkeit für eine gesunde Persönlichkeitsentwicklung sein. Das erklärte Ziel von SAG7 ist es, für jeden Menschen offen zu sein, unabhängig vom Grad der Sensibilität, der Art der Probleme oder Krankheiten. Anonyme Hochsensible möchten Unterstützung auf dem Weg zu gesunden Lebensentscheidungen anbieten.

2. Aktivität nach außen gerichtet: „Hochsensibilität hat viele Facetten“

Für überregionale Koordinationsaufgaben, die Öffentlichkeitsarbeit, den Betrieb der offiziellen Internetpräsenz sowie die Bereitstellung von Literatur und Informationen über lokale Gruppen und regionale oder überregionale Treffen und Veranstaltungen der Anonyme Hochsensible betreibt die Gemeinschaft den Verein SAG7, der sich mittlerweile als eine der wichtigsten internationalen Anlaufstellen für hochsensible Personen etablieren konnte. Der Verein setzt sich für die gesellschaftliche Integration von Betroffenen ein, vertritt ihre Interessen, initiiert und beteiligt sich an Forschungsprojekten und unterstützt Menschen bei der Prävention und Rehabilitation von Krankheiten. Die Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit von SAG7 hat schon viel Positives erfahren dürfen und so ist geplant, die Verteilung des Informationsmaterials und das in Umlaufbringen der beiden Vereinspublikationen „Hochsensibilität – Die Blume des Lebens“ und „Menschsein mit allen 7ieben Sinnen“ auszubauen.

Der Fokus liegt dabei auf der Problemlösung und Etablierung einer stabilen Vereinsstruktur, um spezifische Herausforderungen zukunftsorientiert, gemeinschaftlich und ganzheitlich im Sinne des Vereinszwecks zu lösen. Das soll Orientierung und Klarheiten in täglichen Abläufen schaffen, sowohl die Vereinsmitglieder als auch die Zugehörigen der Anonyme Hochsensiblen zu zukunftsträchtigen Veränderungen inspirieren, die natürliche Resilienz und das Selbstvertrauen von Betroffenen und Angehörigen stärken, deren Leistungsbereitschaft als Ehrenamtliche sichern und sie zur eigenverantwortlichen Persönlichkeitsentwicklung motivieren.

Der Fachaustausch mit Prim. Prof. Dr. Aigner (Leiter der Psychiatrie in Tulln) erfreute sich bisher großen Anklang. Neben den Angehörigen, Betroffenen, der Ärzteschaft und Therapeuten, steigt auch das Interesse von Institutionen. Die Unterstützung vom Universitätsklinikum Tulln ist eine große Bereicherung für den Verein und auch für das Jahr 2023 werden wieder Fachaustausche geplant. Das Format „Fachaustausch“ hat uns bereits mehrfach gezeigt, wie wertvoll Vorträge und verschiedenste Ansichten in Verbindung mit der Aufklärung über Hochsensibilität sind.

Die Infomaterialien sollen weiterhin in allen Bereichen, u.a. in selbsthilfefreundlichen Krankenhäusern, Apotheken, Arztpraxen und bei Professionisten verteilt werden. SAG7 möchte vor allem Wissen vermitteln und über das Thema Hochsensibilität aufklären, um die Selbstbestimmung, Selbstverantwortung, das Selbstvertrauen und die Selbstliebe von Menschen zu stärken. Weiters sind redaktionelle Presseartikel und Zeitungsannoncen zur Bekanntmachung des Themas geplant. Wir möchten weiterhin viel Netzwerkarbeit leisten. Dieses Jahr erschienen u.a. Artikel in der Kleinen Zeitung über Hochsensibilität mit Interviews von Psychologen und Betroffenen des Vereins sowie Berichte in der Gesund & Leben sowie in regionalen Medien.

Noch immer überlegen wir über die Idee, Workshops zur Thematik abzuhalten. So ist unsere Vorstellung, mehrmals jährlich einen Workshop für Hochsensible von Hochsensiblen zu veranstalten. Die Veranstaltung für jeden frei zugänglich und kostenlos sein. Das Hauptinteresse liegt in der Aufklärung von Betroffenen und deren Angehörigen. Während des Workshops sollen verschiedene Themen ausgearbeitet werden, die dann im Plenum vorgestellt werden – gemeinsamer Austausch unter Betroffenen fördert das Auseinandersetzen mit dem Thema und erzeugt bei den Teilnehmern den Wunsch, mehr wissen zu wollen, mehr Menschen mit Hochsensibilität kennen lernen zu wollen und somit auch die Charaktereigenschaft und eine ev. daraus entstandene Vulnerabilität/Krankheit anzunehmen, die Bereitschaft den Genesungsweg einschlagen zu wollen, die Akzeptanz, dass man nicht alleine ist, und auch die Sicht von Angehörigen und des Behandlungsteams. Zudem passiert diese Bewusstwerdung auch umgekehrt. Jeder soll daran profitieren. Durch die Workshops lernen Menschen was bedeutet Hochsensibilität für mich konkret und wo kann ich als Betroffener, Angehöriger, Behandlungsverantwortlicher mir Informationen holen.

Finanzielle Gebarung 2022

Aufstellung der EinnahmenAnteil
Mitgliedsbeiträge2,15 %
Private Spenden19,06 %
Finanzielle Mittel der öffentlichen Hand78,33 %
Sonstige Finanzierung0,45 %

Gefördert aus den Mitteln der Sozialversicherung