Neuinszenierung von „Highly Sensitive – Das Popical“ begeistert Zuschauer
Schon die Premiere am 9. Mai 2018 in der Jugendkulturhalle „frei:raum St. Pölten“ sorgte für große Anerkennung. Jetzt wurde das moderne Poptanztheater „Highly Sensitive – Das Popical“ noch fesselnder, noch eindringlicher und noch verständlicher am Theater Des Balletts in der niederösterreichischen Landeshauptstadt in Szene gesetzt.
Mit Riesenerfolg: Brandender Beifall von mehr als doppelt so vielen Zuschauern wie bei der Erstaufführung bezeugte die gelungene und berührende Aufführung. Doch worauf gründet dieser Erfolg?
Da ist zum ersten die Geschichte: Bereits der zugrunde liegende Akustikroman „Highly Sensitive“ von Chris Novi – eine Symbiose aus Belletristik und Musikalbum – schuf neue Erlebniswelten für seine Leser/Hörer. Er erzählt den bewegenden Leidensweg des hochsensiblen Protagonisten Christoph, dessen Feinfühligkeit von seiner Umwelt wie von ihm selbst als Schwäche, ja mehr noch: als Makel, verkannt wird. So gebrandmarkt und als andersartig verstoßen, musste er einen steinigen Weg beschreiten, um zu Erkenntnis, Akzeptanz und schließlich Freiheit zu gelangen.
Und zum zweiten die Umsetzung: Als Mischung aus absurdem Theater, Pantomime, Tanz und Musik realisierte und multimedial aufbereitete Bühnenshow wurde die Botschaft des Stücks mit allen Sinnen erfahrbar gemacht. Videoclips, welche die Empfindungen der Akteure durch Farben und Muster zusätzlich untermalten, unterstützten die gefühlvollen Songs. Gemeinsam mit dem ausdrucksvollen Tanz brachten die Melodien und Harmonien die Herzen der Menschen in eine Schwingung des Mitfühlens und Verstehens.
Und zum dritten die Darbietung: Wie eindringlich die Perfomance-Künstler Gerhard Hönigl und Werner Sandhacker die Leidens- und Liebesgeschichte der Hauptfigur pantomimisch spielten, ging unter die Haut. Leid und Verzweiflung, die entstehen, wenn man seine Sensibilität nicht annimmt und gegen diese Begabung lebt, wurden genauso auf allen Ebenen der Wahrnehmung spürbar wie die Hoffnung und Zuversicht, durch Selbstannahme wieder zum Wasser des Lebens, zur Nahrung der Seele, zum Licht der Welt zu gelangen.
So entstand aus der Feder von Chris Novi, unter der Leitung und Regiearbeit von Gerhard Hönigl, mit der Choreografie von Marijana Popovic (gemeinsam mit Hönigl Leiterin des G.M. Dance Theater Projects) und der Performance der großartigen Tänzerinnen und Tänzern des Europaballetts St. Pölten ein meisterhaftes Gesamtkunstwerk, das die Zuschauer in ihrem tiefsten Wesenskern berührte.
Als Veranstalter präsentierte sich der einladende Verein SAG7, eine Selbsthilfe-Gemeinschaft hochsensibler Menschen, im Foyer und gab den Besuchern die Gelegenheit, sich das Buch zur Aufführung und zum Nachlesen/hören mitzunehmen.
Link-Tipp: www.europaballett.at